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Werner Matthäus

Werner Matthäus

Bavaria Erlangen

* Göppingen 20. 7. 1909
† 11. 11. 1974

Sohn des Apothekers Wilhelm Matthäus Bavariae Erlangen, Gymnasium in Stuttgart, stud. jur. in Erlangen und Kiel, 1932 erstes Staatsexamen, zweites Staatsexamen, 1935 Rechtsanwalt in Nürnberg

Matthäus wurde am 28. 1. 1929 bei Bavaria Erlangen recipiert. Er wandte sich schon früh der Studentengeschichte zu und gab von 1935 bis 1939 mit Robert Paschke die „Blätter zur Geschichte des Corps Bavaria Erlangen“ heraus. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich an den Rekonstitution des VAC in Altena und wurde Mitglied der Historischen Kommission. 1953 war er an der Bearbeitung des Kösener Handbuchs beteiligt, 1954 hielt er auf der Studentenhistorikertagung in Würzburg einen Vortrag über die Entwicklung der Kameradschaften im Kösener SC-Verband. 1955 war er Mitgründer und bis kurz vor seinem Tod Kassenwart des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Als Nachfolger von Gustav Grote wurde M. 1958 in die Schriftleitung der Deutschen Corpszeitung berufen.

Veröffentlichungen: Thomastag, DCZ 60 (1959), S. 19-21; Die Landsmannschaften der Universität Altdorf 1808/1809, EuJ Sonderheft 1960 (Festgabe für Erich Bauer), S. 15-27; Kurze Übersicht über die Geschichte der ersten Suevia zu Heidelberg 1805-1808 (mit F. A. Pietzsch), EuJ-Sonderhaft 1963, S. 79-83

Literatur: Robert Paschke, In memoriam Werner Matthäus II Bavariae Erlangen, EuJ 21 (1976), S. 7-9

 

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Wilhelm Fabricius

Wilhelm Fabricius

Starkenburgia EM, Guestphalia Jena, Guestphalia Marburg, Teutonia Marburg

* Groß-Umstadt 12. 10. 1857
† Marburg 15. 4. 1942

Sohn des Pfarrers und Kirchenrats Wilhelm Fabricius, Gymnasium in Siegen, Abitur 1878, Studium der Naturwissenschaften, Philosophie, Pädagogik und Geschichte in Gießen, Jena und München. 1896 Eintritt in den preußischen Bibliotheksdienst, Hilfsbibliothekar an der Marburger Universitätsbibliothek, 1902 an der Kaiser-Wilhelm-Bibliothek in Posen, ab 1906 wieder in Marburg, wo er später zum Oberbibliothekar und 1917 zum Professor ernannt wurde. 1923 Eintritt in den Ruhestand, war aber weiterhin forschend tätig und wurde 1925 Mitglied der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Fabricius' Haupttätigkeitsfeld war die Studentengeschichte, die er als eigenständige Disziplin mitbegründet hat.

Seit seiner Studienzeit war F. Mitglied der Corps Starkenburgia Gießen und Guestphalia Jena. Später erhielt er auch die Bänder der Corps Guestphalia und Teutonia Marburg. Auf Verbandsebene nahm er zahlreiche Funktionen wahr. Er war 1884 Mitbegründer der Academischen Monatshefte, 1888 Mitgründer und erster Schriftführer des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC) und Mitglied mehrere Kommissionen, darunter bis 1935 der Historischen Kommission des Verbandes. 1910/11 war er Mitglied der Kommission zur Herausgabe des Neuen Deutschen Kommersbuches, dessen redaktionelle Bearbeitung im wesentlichen in seinen Händen lag. Bereits 1907 wurde er mit der Betreuung des Archivs des KSCV und des VAC betraut, das bis Ende der 1920er Jahre in der Marburger Universitätsbibliothek verwahrt wurde. Als das Archiv 1930 in das Institut für Hochschulkunde in Frankfurt am Main überführt wurde, trat Fabricius auch seine eigene umfangreiche Bibliothek ab.

Bedeutung erlangte Fabricius' auch auf corps- und verbändepolitischer Ebene. Auf dem oOC 1911 wandte er sich gegen "immer mehr einreißenden Prügelkomment" und gab die Anregung, grundsätzliche Vereinbarungen mit den betreffenden größeren Verbänden zu treffen. Infolge der weiteren Verhandlungen kam 1912 auf seine Initiative hin das Marburger Abkommen zustande, das als einer der wesentlichen Vorläufer des Allgemeinen Deutschen Waffenrings (ADW) und des Erlanger Verbände- und Ehrenabkommens (EVA) gilt.

Veröffentlichungen: Die Starkenburgia zu Gießen (zusammen mit Karl Scharfenberg), 1890; Die Studentenorden des 18. Jahrhunderts und ihr Verhältnis zu den gleichzeitigen Landsmannschaften. Ein kulturgeschichtlicher Versuch, Jena 1891; Die akademische Deposition (depositio cornuum). Beiträge zur deutschen Literatur- und Kulturgeschichte, speciell zur Sittengeschichte der Universitäten, Frankfurt a. M. 1895; Eine Gerhard-Hauptmann-Episode in Jena, AM 12 (1895/96), S. 492-493; Zur Vorgeschichte des Kösener SC-Verbandes, AM 13 (1896/97), S. 3f.; Die Franconia zu Leipzig (1811-1817), AM 13 (1896/97), S. 4-13; Das Hospiz. Zur studentischen Sittengeschichte des 18. Jahrhunderts, AM 13 (1896/97), S. 13-18; Freien Mannes freie Wehr! Für das Duell, AM 13 (1896/97), S. 52-55; Ueber die Landsmannschaften der deutschen Universitäten im 17. und 18. Jahrhundert, AM 13 (1896/97), S. 56-62 u. 99-104; Die Jenaischen Landsmannschaften im 17. und 18. Jahrhundert, AM 13 (1896/97), S. 350-353, 402-407, 450-453; Studentenorden und Lebenscorps, AM 14 (1897/98), S, 235-245; Streberei auf deutschen Universitäten vor 150 Jahren, AM 14 (1897/98), S. 452-454; Zum Professoren-Burschenthum, AM 14 (1897/98), S. 454f.; Siegener Studenten in früheren Jahrhunderten, Siegen 1898; Die Deutschen Corps. Eine historische Darstellung mit besonderer Berücksichtigung des Mensurwesens, Berlin 1898 (2. Aufl. 1926); Der älteste bekannte Biercomment (v. 1815), AM 16 (1899/1900), S. 148-150 u. 187-190; Beiträge zur Corpsgeschichte, AM (1899/1900), S. 402-406; Die älteste Suevia zu Heidelberg (1805), AM 17 (1900/01), S. 2-9; Corpsstudenten in der Paulskirche, AM 17 (1900/01), S. 137-139; Das deutsche Corpsstudententum in englischer Beleuchtung, AM 17 (1900/01), S. 190-192; Ein Rückblick, AM 17 (1900/01), S. 314-318; Aus den Bismarck-Acten der Hannovera, AM 17 (1900/01), S. 362-366 u. 402-406; Beiträge zur Geschichte des Marburger SC, AM 20 (1903/04), S. 177-182, 221-224, 265-268 u. 339-343; Alte Studentenlieder, AM 16 (1899/1900), S. 326-328Alte Studentenlieder, AM 20 (1903/04), S. 300-304; Corps, Ausschüsse und Studentenverband, AM 22 (1905/06), S. 55-58; Geschichte und Chronik des Kösener SC-Verbandes, nach den Akten, Marburg a. L. 1907 (3. Aufl. 1921); Quellen und Forschungen zur Corpsgeschichte 25 (1908/09), S. 47-55 u. 170-173; Zur Entwickelung des "Landesvaters", AM 25 (1908/09), S. 361-364; Eine Deposition im 17. Jahrhundert, AM 25 (1908/09), S. 404-410; Neues Deutsches Kommersbuch (Hg.), Dresden 1911; Die Jenenser Beschlüsse vom Juli 1848, AM 28 (1911/12), S. 419-422; Der HKC und die Deutsche Korpszeitung, DCZ 1913/14, S. 39-41; Katalog der Bibliothek des Verbandes Alter Corpsstudenten, 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1927; Beiträge zur Geschichte der Guestphalia-Erlangen von 1794, DCZ 48 (1931/32), S. 21-25; Zur Aufklärung, DCZ 48 (1931/32), S. 122-123

Literatur: [Günter] Knecht: Wilhelm Fabricius Starkenburgiae EM, Guestphaliae-Jena (xxx), Teutoniae- und Guestphaliae-Marburg, EuJ 1 (1956), S. 105-107; Oskar Scheunemann: Dr. Wilhelm Fabricius, Der Convent 10/1961, S. 256-259; Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte, Köln 2004, S. 97-99.

 

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Hugo Mittenzweig

Hugo Mittenzweig

Guestphalia Berlin EM, Pomerania

* Oranienburg 20. 12. 1839
† Steglitz b. Berlin 6. 11. 1904

Sohn des Kreiswundarztes Friedrich August Mittenzweig, Gymnasium in Neuruppin, Joachimsthalsches Gymnasium in Berlin, stud. med. an der Kaiser-Wilhelms-Akademie in Berlin und an der Universität Greifswald, Staatsexamen, praktische Tätigkeit bei seinem Vater, später Kreiswundarzt in Luckenwalde, Remscheid und Duisburg, 1886 Übersiedlung nach Berlin als K. Gerichtsphysikus, zuletzt Gerichtsarzt der Stadt Berlin, gestorben an einer Kopfrose, die er sich bei einer Obduktion zugezogen hatte. Stabsarzt a. D., Ritter des Eisernen Kreuzes.

M. war als Student bei Guestphalia Berlin und Pomerania Greifswald aktiv. Nach seiner beruflichen Übersiedelung nach Berlin gehörte er dort dem Vorstand des Teltower AHSC in Lichterfelde an, für den er auch Mitglied im Gesamtausschuss des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC) war.

Literatur: AM 21 (1904/05), S. 283

 

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Hans-Viktor von Hoff

Hans-Viktor von Hoff

Saxonia Göttingen

* Altenburg, Thüringen 8. 11. 1937
† Bern 6. 11. 2007

H. wuchs bis 1952 in Altenburg auf und absolvierte dort, da er in der DDR nicht studieren konnte, eine Elektrikerlehre; später Übersiedlung zu Verwandten in Schleswig-Holstein, Abitur in Hannover, Studium der Volkswirtschaft in Göttingen, Hamburg und Würzburg. Nach dem Diplom-Examen und einer Assistentenzeit am Historischen Institut in Bochum Promotion zum Dr. phil. Kommunalbeamter in Herne und Münster, Gemeindedirektor in Schwanewede bei Bremen. Nach der Pensionierung Verbandsgeschäftsführer und Verleger, lebte zuletzt in Wachtberg bei Bonn.

Seit 1960 Göttinger Sachse, war H. 1968 Kösener Vorortsprecher. Er setzte sich entschieden dafür ein, die Hochschulpolitik nicht den sog. Linken zu überlassen, forderte die Aktiven zu hochschulpolitischem Engagement auf und versuchte die Corps aus ihrem Traditionalismus zu lösen und unter Bewahrung bewährter Überlieferungen auf neue Wege zu steuern. Auf seine Initiative ging der aoKC in Saarbrücken im Herbst 1968 zurück, der sich allein mit der Rolle der Corpsstudenten in den hochschulpolitischen Auseinandersetzungen befasste. H.s öffentliches Engagement trug wesentlich dazu bei, das Ansehen des Corpsstudententums zu verbessern. Später war er Beauftragter für das Pressewesen des KSCV.

Literatur: W. von der Groeben: Dr phil. Hans-Viktor v. Hoff Saxoniae Göttingen. CORPS – das Magazin 1/2008, S. 36

 

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