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Wilhelm Begemann

Wilhelm Begemann

Teutonia Marburg, Normannia Berlin EM

* Bückeburg 26. 7. 1843
† Berlin 7. 9. 1914

Sohn eines Bückeburger Pfarrers, studierte Philologie in Marburg, Berlin und Göttingen, Promotion zum Dr. phil., Privatdozent in Berlin, Leiter einer Höheren Töchter-Schule in Rostock, Direktor einer privaten Mädchenschule in Charlottenburg. B . war Mitglied der Vereinte-Loge Rostock und damit der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Er war maßgeblich an der beginnenden wissenschaftlichen Bearbeitung der freimaurerischen Geschichte in Deutschland beteiligt.

B. war Mitglied der Corps Teutonia Marburg (1862) und Normannia Berlin (1864). Er war Initiator der großen Berliner SC-Kommerse, Vorsitzender des Bezirksverbandes Berlin und Umgebung des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC) und Mitglied des Gesamtausschusses des VAC. B. war Verfasser des Berliner Normannenlieds "Sei willkommen, hehre Stunde", das am 3. Februar 1892 erstmals gesungen wurde. Normannia verlieh ihm später die Ehrenmitgliedschaft.

Literatur: Hans-Erich de Wyl (Hrsg.), Blaubuch des Corps Teutonia Marburg 1825-2000 (Nr. 442), Marburg an der Lahn 2000

 

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Ferdinand Ritter von Miltner

Ferdinand Ritter von Miltner

Suevia München

* Fürth 5. 7. 1856
† München 18. 6. 1920

stammte aus einer alten bayerischen Beamtenfamilie, Sohn eines Appellationsgerichtsrats in Bamberg, Gymnasiums in Bamberg, Abitur 1874, stud. zwei Semester Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum in München, dann Rechtswissenschaften an der dortigen Universität, 1879 theoretisches Examen, 1882 Staatskonkurs, Eintritt in den bayerischen Justizdienst, Hilfsarbeiter im Justizministerium, 1885 Amtsrichter am Amtsgericht München I, 5. 11. 1890 zweiter Staatsanwalt am Landgericht München I, schon nach drei Wochen wieder ins Justizministerium berufen, 1894 Landgerichtsrat, 1897 erster Staatsanwalt, 1898 Regierungsrat, Referent für Begnadigungssachen, 1. 5. 1899 Mitglied des Reichsgerichts in Leipzig, 1902 bis 1912 Justizminister in München. 1914 Schriftleiter der Leipziger Zeitschrift für Deutsches Recht.

Miltner wurde 1875 Mitglied des Corps Suevia. Als Amtsrichter war er 1888 Vorsitzender des Organisationskomitees für die Gründung des Verbandes Alter Corpsstudenten. Am 21. 4. 1888 verkündete er die Konstituierung des Verbandes und wurde dessen erster Vorsitzender.

Literatur: AM 19 (1902/03), S. 280; Helmut Herzog, „In memoriam!“ In Dankbarkeit für Ferdinand Ritter von Miltner, EuJ 3 (1958), S. 148-150

 

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Friedrich Hielscher

Friedrich Hielscher

Normannia Berlin

* Plauen 31. 5. 1902
† Furtwangen 6. 5. 1990

1919 Notabitur am Gymnasium in Guben, trat danach in ein Freikorps in Schlichtingsheim ein, nach dem Abschied stud. jur. in Berlin, 1924 Kammergerichtsreferendar in Berlin, 15.12.1926 Promotion in Jena mit summa cum laude, kurzzeitig im Staatsdient, dann freier Journalist und Schriftsteller, 1931 Veröffentlichung des ersten Buches „Das Reich“. H. gehörte in der NS-Zeit dem Friedrich Hielscherkonservativen Widerstand an und wurde nach dem 20. Juli 1944 verhaftet. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Münnerstadt und zuletzt in Schönwald/Schwarzwald ansässig.

H. wurde 1920 bei Normannia Berlin recipiert. Zu Bedeutung gelangte er nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der Wegbereiter und geistigen Erneuerer des Corpsstudententums. Er war von Januar 1954 bis Dezember 1955 Schriftleiter der Deutschen Corpszeitung. Als Mitglied der Verbändekommission war er maßgeblich für die Organisation und Durchführung der Kösener Arbeitstagungen verantwortlich, deren Ergebnisse seit 1954 als Festschriften publiziert wurden. Auch hieran hatte Hielscher besonderen Anteil. Nicht zuletzt führte er als Beauftragter des VAC für Kirchenfragen Verhandlungen mit katholischen Theologen und Kirchenrechtlern, die in der - allerdings nicht überall anerkannten - Feststellung mündeten, dass die Mensur nicht als „praeparatio ad Duellem“ anzusehen ist und damit auch nicht unter die kirchenrechtlichen Sanktionen fällt. Angesichts der Bedrohung durch die Studentenunruhen und die Erosion der tradierten corpsstudentischen Werte nach 1968 galt sein besonderes Streben dem Erhalt der inneren Einheit des Verbandes.

Veröffentlichungen: 50 Jahre unter Deutschen (1954); Recht und Ethik der Mensur (1958); Angriff und Verteidigung der Denkschrift des Kösener Verbandes alter Corpsstudenten über Recht und Ethik der Mensur (1960); Die geistesgeschichtlichen Grundlagen der Kösener Corps (1962); Die Kösener PP-Suiten (1965); Zweikampf und Mensur, EuJ 11 (1966); Noblesse und Elite, EuJ 14 (1969), 15 (1970) und 17 (1972).

Literatur: Sallaberger, Friedrich Hielscher, DCZ 2/87, S. 53f.; Ulrich Deus-von Homey-er, [Hans-Werner] Kaller, In Memoriam Friedrich Hielscher Normanniae Berlin, DCZ Aug. 1990, S. 22-24.

 

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Hans-Reinhard Koch

Hans-Reinhard Koch

Hassia Gießen, Rhenania Bonn

* Halle (Saale) 29. 10. 1902
† Bonn 14. 4. 1997

Abitur in Gießen, stud. jur. in Gießen und Berlin, 1930 Staatsexamen, 1931 Promotion zum Dr. jur. utr.,  1933 Regierungsrat in Darmstadt, wenig später in den Stab des Reichsstatthalters von Hessen übernommen, 1934 Landrat des Kreises Offenbach, nach dem Anschluss Österreichs 1938 der Landeshauptmannschaft Österreich in Linz zugeordnet und mit der Angliederung der Sudentengebiete infolge des Münchner Abkommens dem Reichskommissar der Sudentendeutschen Gebiete in Reichenberg überwiesen und mit der Einrichtung der deutschen Verwaltung dort beauftragt. 1939 Regierungspräsident in Innsbruck, nach Auseinandersetzungen mit dem Reichsstatthalter und Gauleiter Franz Hofer 1941 als Hauptabteilungsleiter der deutschen Zivilverwaltung nach Oslo versetzt. Zuletzt Regierungspräsident in Oslo. Nach dem Selbstmord des Reichskommissars Josef Terboven (8. Mai 1945) übernahm K. die Betreuung der Mitarbeiter des Reichskommissariats. Bei Kriegsende in britische Krieggefangenschaft, 1947 Entlassung. 1951 Rechtsanwalt in Bonn, 1977 im Ruhestand.

Als Sohn des Oberkriegsgerichtsrats Wilhelm Koch 5 Hassiae EM wurde er K. eben falls bei Hassia aktiv, am 28.2.1921 renonciert und am 3.12.1921 recipiert. K. focht dreizehn Partien, darunter zwei Säbelpartien. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte er sich um die Rekonstitution seines Corps in Mainz (5.11.1949) verdient und unterstützte ebenso die Rekonstitution des Kartellcorps Rhenania Bonn, das ihm 1952 das Band verlieh. Bei Hassia war er zeitweilig Vorsitzender der corpspolitischen Kommission und 1965 Herausgeber des die Jahre 1918 bis 1965 umfassenden dritten Teils der Corpsgeschichte. 1951 begann seine Tätigkeit für den Verband Alter Corpsstudenten (VAC). Er wurde Mitglied des Gesamtausschusses des VAC für den Großbezirk Rheinland (bis 1963), und war von 1951 bis 1955 Vorsitzender der Verbändekommission und in dieser Funktion der Schöpfer des Kartellvertrags mit dem Weinheimer Senioren-Convent (1952). Von 1967 bis 1972 war er Mitglied des VAC-Vorstandes Bonn. Verbandsübergreifende Verdienste erwarb er sich in der Arbeitsgemeinschaft Andernach mensurbeflissener Verbände (AGA). Er nahm für den KSCV an der AGA-Gründungsversammlung am 31.3./1.4.1951 in Andernach teil und übernahm dort den ersten Vorsitz. Nach dem Wiedererstehen der Deutschen Corpszeitung war Koch zeitweilig deren Mitherausgeber. 1953 und 1965 war er außerdem an der Herausgabe des Handbuchs des Kösener Corpsstudenten beteiligt. 1960 hat er die Veröffentlichung der Kösener Corps-Listen maßgeblich betrieben. Ebenso förderte er die Sicherung des Kösener Archivs. Bereits 1953 gab Koch den Anstoß zur Gründung des Verbandes für Studentenwohnheime und fungierte für viele Jahre als geschäftsführendes Vorstandsmitglied (1953-1976). Kurz vor seinem Tod wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes ernannt (19.11.1996). Für seine Verdienste um den VAC und das Korporationsstudententum im allgemeinen wurde Hans-Reinhard Koch mit der silbernen Ehrenschale des VAC (1963 und 1972) und mit der Fabricius-Medaille des Convents Deutscher Akademikerverbände (1976) ausgezeichnet.

Veröffentlichungen: Kreispolitik, DCZ 56 (1955), S. 46-48; Civilcourage, DCZ 59 (1958), S. 44f.; Der Gießener SC zwischen Urburschenschaft und Progreß, EuJ 15 (1970), S. 97-103; Zur Demagogenverfolgung in Gießen, EuJ 37 (1992), S. 67-70

Literatur: Karlheinz Armknecht: Giessener Hessen-Familien. 3. Koch, Corps-Zeitung der Hassia Giessen zu Mainz 120 (1957), S. 35-36; Reger: Dr. jur. Hans-Reinhard Koch, Hassiae, Rhenaniae Bonn mit der Verleihung der Fabricius-Medaille ausgezeichnet, DCZ 79 (1978), S. 77f.; Hermann Rink: Laudatio. Hans-Reinhard Koch 8 Hassiae, Rhenaniae zum 80. Geburtstag, Corps-Zeitung der Hassia Giessen zu Mainz 171 (1982/83), S. 24-26; [Horst] Reger: Dr. Hans-Reinhard Koch Hassiae, Rhenaniae Bonn 80 Jahre, DCZ 84 (1983), S. 52f.; Hermann Rink: Zum 85. Geburtstag von Dr. jur. Hans Reinhard Koch Hassiae, Rhenaniae Bonn, DCZ 1/1988, S. 21; Pit Schleiff, Zum Gedenken: Hans-Reinhard Koch 8 sp. Rhenaniae Bonn, in: Corps-Zeitung der Hassia Giessen zu Mainz, 200 (1997), S. 9-15; [Philipp] Fabry, Hans-Reinhard Koch 8 Hassiae-Gießen zu Mainz, Rhenaniae Bonn, Der Corpsstudent 4/98, S. 175; Philipp Fabry: Zum einhundertsten Geburtstag unseres Corpsbruders Hans-Reinhard Koch 8 Rhenaniae Bonn, in: Corps-Zeitung der Hassia Giessen zu Mainz 210 (2002), S. 12-13.

 

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