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Walter M. Brod

Walter M. Brod

Moenania Würzburg

* Würzburg 25. 2. 1912
† Ebd. 20. 2. 2010

stammt aus einer alten Würzburger Fischer- und Schifferfamilie, 1931 Abitur am Neuen Gymnasium in Würzburg, ab WS 1931/32 stud. med. in Würzburg, Breslau und Freiburg i. Br. Nach Staatsexamen und Promotion klinische Ausbildung am Julius-Spital in Würzburg und am Landeskrankenhaus in Detmold. Landarztassistent in Maroldsweisach, 1939 zur Wehrmacht eingezogen, Stabsarzt und Chef einer Luftwaffensanitätsstaffel. 1945 in französischer Kriegsgefangenschaft. Von 1947 bis 1977 arbeitete er als praktischer Arzt und Geburtshelfer. Bundesverdienstkreuz (1980), Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1995), Staatsehrenmünze des Freistaats Bayern, Silberne Stadtplakette der Stadt Würzburg, Verdienstmedaille "Bene mereti" der Universität Würzburg.

B. wurde im Dezember 1931 bei Moenania recipiert, wo er 17 Partien focht. 1948 beteiligte er sich maßgeblich an der Rekonstitution des Corps. Er war bei Moenania zunächst Archivar, später auch zweiter Vorsitzender des AH-Vereins. Ab 1976 war er Herausgeber der Mainländer-Nachrichten. Neben der Medizin interessierte sich B. schon früh für die Geschichte. Nach seiner Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft (1946) war er zeitweilig wissenschaftlicher Hilfsarbeiter beim Wiederaufbau des Mainfränkischen Museums, wo er sich besonders der studentischen Sammlungen annahm. 1948 gründete er mit anderen Geschichtsfreunden die Gesellschaft "Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte", deren Ehrenmitglied der später wurde. Im Dezember 1976 wurde er zum Vorsitzender der "Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde" gewählt und übernahm von Albin Angerer die Leitung des Instituts für Hochschulkunde (IfH) an der Universität Würzburg. Als Kustos der Kösener Sammlungen betreute er bis 1986 auch das Kösener Archiv. 1978 konnte er eine Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt Würzburg und den Verbänden aushandeln, die zum ersten Mal nach dem Krieg die Aufstellung eines geregelten Etats für Sach- und Personalkosten ermöglichte. In seine Amtszeit fiel auch der Umzug des Instituts aus der Domerschulstraße in das neue Bibliotheksgebäude am Hubland. 1981 richtete er in den Räumen des Bayerischen Staatsarchivs in der Residenz in Würzburg die Ausstellung "Corpsstudent sein - Freunde haben" aus. Zum 180 Stiftungsfest der Moenania gestaltete er 1994 die Ausstellung "Würzburg - die Musenstadt der Mainländer - Geschichte in Bildern". Die Deutsche Gesellschaft für Hochschulkunde ernannte Brod 1992 zum Ehrenmitglied.

Literatur: Hubert Schauer: Walter M. Brod Moenaniae 70 Jahre alt, DCZ 83 (1982), S. 138f.; Theiß: Deutsche Gesellschaft für Hochschulkunde ehrte Dr. Walter Brod, DCZ 1/1992, S. 14.

 

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Otto-Tile von Kalm

Otto-Tile von Kalm

Teutonia Marburg, Rheno-Guestphalia Münster

* Rostock 6. 4. 1889
† Kassel 9. 6. 1986

Sohn eines Fabrikdirektors, stud. jur. in Marburg, Münster und Halle/Saale, 1910 Fahnenjunker im 1. Kurhes. Feldart.-Rgt. Nr. 11 in Kassel, Nov. 1911 Leutnant, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1915 Oberleutnant, 1918 Hauptmann, 1920 in die Reichswehr übernommen, 1931 Major, 1934 Oberstleutnant, 1936 Kommandeur des Artillerie-Regiments 13 in Magdeburg, 1937 Oberst, 1941 Generalmajor, zuletzt Kommandant von Magdeburg. Wegen des Verdachts, Kontakte zu Attentätern des 20. Juli gehabt zu haben zum 30. 11. 1944 in den Ruhestand versetzt.

K. wurde 1908 bei Teutonia Marburg, 1909 bei Rheno-Guestphalia aktiv. Von 1958 bis 1961 war er Mitglied des VAC-Vorstands Kassel.

 

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Robert Paschke

Robert Paschke

Bavaria Erlangen

* Bamberg 3. 10. 1905
† ... 28. 5. 1985

P., Sohn eines Gymnasialprofessors,  besuchte das humanistische Gymnasium in Regensburg und Erlangen und studierte an der Friedrich-Alexander-Universität ab 1924 zunächst Chemie, dann Humanmedizin. Nach Staatsexamen (1930) und Promotion ließ er sich im Oktober 1945 als praktischer Arzt in Emskirchen/MIttelfranken nieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Mittelfranken und Gründer und Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Neustadt/Scheinefeld (1946-1972) sowie Delegierter beim bayerischen Ärztetag (1954-1974). 1968 gab er seine ärztliche Praxis aus Gesundheitsgründen auf. 1983 Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

P. wurde im Sommersemester 1924 bei Bavaria Erlangen aktiv und am 9. 2. 1925 ins engere Corps recipiert. Insgesamt focht er 13 Mensuren. Nach seiner Philistrierung war er bei Bavaria von 1948 bis 1962 Mitglied des Beirats des Philistervereins, 1959 bis 1975 Mitglied des Ehrenrats. Verdienste erwarb er sich vor allem um die Studentengeschichte. 1930 wurde er in die Historische Kommission des KSCV gewählt, der er - zuletzt als beratendes Mitglied - bis zu seinem Tod angehörte. 1953 wurde er Vorsitzender der Gutachterkommission. Gemeinsam mit Erich Bauer gründete er 1953 den Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung und war zuerst dessen zweiter, von 1968 bis 1974 erster Vorsitzender und danach Ehrenvorsitzender. Von 1969 bis 1975 war er Schriftleiter des Jahrbuchs "Einst und Jetzt". Zwischen 1954 und 1979 zeichnete Paschke für die Organisation und Leitung der Deutschen Studentenhistorikertagung verantwortlich und betrieb maßgeblich die Veranstaltung deutsch-österreichischer und deutsch-österreichisch-schweizerischer Tagungen. Als Mitarbeiter des CDA-Organs "Der Convent" redigierte er von 1960 bis 1984 deren zweimal jährlich erscheinende studentenhistorische Hefte. Für seine Verdienste um die Hochschul- und Studentengeschichte wurde er 1965 mit der Fabricius-Medaille des CDA, 1968 mit der Rudelsburg-Plakette des VAC und 1975 mit der VAC-Silberschale ausgezeichnet. Sein Nachlass befindet sich im Kösener Archiv.

Veröffentlichungen: Katholische Kirche und Mensur, DCZ 1/1953, S. 2-5, Der geschichtliche Auftrag der deutschen Corps, DVC 55 (1954), S. 6-10; Selbstbesinnung als Grundlage und Boden für eine Renaissance, DCZ 55 (1954), S. 108-110; Schillers Einfluß auf die ersten Corps, DCZ 56 (1955), S. 38-41; Das Erlanger Stammbuch Zimmermann aus den Jahren 1796-98, DCZ 56 (1955), S. 51-54; Konrad Bingold zum Gedächtnisse, DCZ 56 (1955), S. 156f.; Dem Gedernken von Dr. phil. Georg Meyer-Erlach, Der Convent 3/1962, S. 62f.; Die Deurtsche Corpszeitung in Vergangenheit und Zukunft, DCZ 57 (1956), S. 1-5.

Literatur: Ernst Wolpert: Dr. med. Robert Paschke II Bavariae Erlangen, DCZ 2/1986, S. 20f.; Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Universitätsgeschichte, Köln 2004, S. 256-259 (mit ausführlichem Literatur- und Werksverzeichnis)

 

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Walter Herzog

Walter Herzog

Guestphalia Heidelberg, Frankonia-Prag zu Saarbrücken

* ... 10. 10. 1913
† ... 4. 9. 1997

Stud. med. in Heidelberg, Freiburg i. Br., Leipzig, Königsberg und München, 1937 großes Staatsaexamen, Assistenzarzt an der Pathologie in Göttingen, daneben Tätigkeiten als Sportarzt und für das Deutsche Rote Kreuz. H. war im Zweiten Weltkrieg Truppenarzt bei einer Panzerdivision in Russland, danach Lazarettchef in Jugoslawien und Seuchenarzt auf dem Balkan. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm er seine Tätigkeit an der Pathologie in Göttingen wieder auf. 1950 wurde er von der Knappschaft mit der Einrichtung und Leitung eines Pathologischen Instituts in Quierschied beauftragt. Seine Forschungsarbeiten galten unter anderem Ursachen und Wirkung der Silikose, einer typischen Berufskrankheit der Bergleute. H. wurde 1967 zum Präsidenten der Medizinischen Gesellschaft im Saarland gewählt. Er war Mitbegründer der Silikosegemeinschaft, Schatzmeister des Saarländischen Krebsverbandes sowie Vorstandsmitglied des Landesverbandes für Krebsforschung und -bekämpfung. 1970 wurde er Direktor des Pathologischen Instituts der Kliniken der Stadt Saarbrücken. Die Universität des Saarlandes ernannte ihn zum Honorarprofessor. Beigesetzt auf dem Hauptfriedhof in Saarbrücken.

H. wurde 1932 bei Guestphalia Heidelberg aktiv. Von 1956 bis 1963 war er Vorsitzender des AHSC Saarbrücken und vertrat in dieser Zeit den GBZ Saarland im Gesamtausschuss des VAC. Für seine Verdienste ernannte ihn der AHSC zum Ehrenmitglied und Ehrenpräsidenten. Frankonia-Prag verlieh ihm 1964 für seine Unterstützung bei der Rekonstitution das Band.

Veröffentlichungen: 75jähriges Bestehen der Vereinigung alter Kösener Corpsstudenten zu Saarbrücken. 1885-1960 (1980).

Literatur: Prof. Dr. med. Walter Herzog Guestphaliae Heidelberg, Frankoniae Prag zu Saarbrücken 65 Jahre alt, DCZ 80 (1979), S. 88f.; Prof. Dr. med. Walter Herrzog Guestphaliae Heidelberg, Frankoniae-Prag zu Saarbrücken 70 Jahre, DCZ 85 (1984), S. 45f.; Walter Herzog, Der Corpsstudent 1/1998, S. 23f.

 

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