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Kategorie: Biographien KSCV
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Veröffentlicht: Donnerstag, 11. November 2010 10:40
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Alexander von Claer
Palatia Bonn EM, Borussia Bonn IdC, Guestphalia Halle IdC, Rhenania Bonn IdC, Guestphalia Bonn IdC
* Bonn 16. 12. 1825
† Ebd. 17. 5. 1897
stammt aus einer Familie angeblich anglonormannischer Herkunft, die um 1500 als patrizischer Stadtadel der Reichsstadt Nijmwegen nachweisbar ist, ältester Sohn des preußischen Domänenrats Bernhard de Claer (1785-1853), erhielt 1882 mit seinen Brüdern die Erlaubnis zur Führung des Namens „v. Claer“. Studierte vier Semester Medizin und Bonn, trat 1850 zum Militär über und wurde Offizier im 9. Husarenregiment in Trier. Nach einem Sturz Invalide, Tätigkeit in der Zivilverwaltung, 1861 K. Preußischer Leutnant a. D. und Rentmeister in Bonn.
v. C. wurde als Student 1849 bei Palatia Bonn recipiert und erhielt später die Schleifen der Corps Borussia Bonn (am 11. 11. 1884 für seine Verdienste um die Rekonstitution des Corps vom 19. 7. 1884), Guestphalia Halle, Rhenania Bonn und Guestphalia Bonn. Er gehörte Anfang der 1880er Jahre neben Leonhard Zander und Paul Hirche zu den Initiatoren der Reformbewegung zur Eindämmung der Auswüchse bei den aktiven Corps. Er war zudem ein wichtiger Föderer der Godesberger AH-Vereinigung und Initiator der Godesberger Altherren-Feste, die seit dem Bonner Universitätsjubiläum 1868 abgehalten wurden und zu großer Bedeutung gelangten.
Literatur: AM 8 (1891/92), S. 496; AM 10 (1893/94), S. 228; AM 14 (1897/98), S. 124.; Matrikel der Bonner Rhenanen 1820-1970, Bonn. o. J., S. 131 (Nr. 690).
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Veröffentlicht: Mittwoch, 10. November 2010 12:46
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Hermann Rahe
Friso-Luneburgia EM, Silesia-Breslau zu Köln und Aachen, Marchia-Brünn zu Trier
* Witten/Ruhr 21. 5. 1913
† Düsseldorf 28. 6. 1998
Schule in Witten-Bomnmern, Bessel-Oberrealschule in Minden/Westf., 1933 Abitur in Dankersen, freiwilliger Arbeitsdienst, ab WS 1933/34 stud. jur. in Köln, 1938 erstes Staatexamen, ab 1939 Gerichtsreferendar, 1940 als Unteroffizier zur Wehrmacht eingezogen, 1942 nach schwerer Verwundung entlassen, danach Wiederaufnahme des Vorbereitungsdienstes, 1944 zweites juristisches Staatsexamen, danach Anwaltsvertreter in Posen, 1945 von der englischen Militärregierung zum public prosecutor in Minden bestellt und mit der Einrichtung und Führung der Zweigstelle Minden der Staatsanwaltschaft Bielefeld in Minden beauftragt. 1947 im Justizministerium in Düsseldorf, in der Strafrechts- und Personalabteilung, ab 1954 für die Fortbildung der Richter und Staatsanwälte und für Justizpolitik zuständig, 1968 als Leitender Ministerialrat, zugleich von 1949 bis 1973 Pressesprecher des Justizministeriums NRW. 1978 im Ruhestand. 1979 bis 1981 Leiter der Deutschen Richterakademie in Trier, deren Konzeption im wesentlichen von ihm stammte. 1973 Bundesverdienstkreuz I. Klasse, 1989 Großes Bundesverdienstkreuz.
R. war ab 1934 bei Friso-Luneburgia aktiv und focht in dieser Zeit 19 Schläger- und eine Säbelmensur. Während des Zweiten Weltkrieges stellte er sich als mensurerfahrener Alter Herr der innerhalb der Kameradschaft "Markgraf von Meißen" bestehenden Misnia (IV) als Gegenpaukant zur Verfügung und focht im Juli und August 1943 zwei weitere Mensuren. Bei Frsio-Luneburgia war er nach dem Krieg langjähriger AH-Vorsitzender und wurde 1989 zum Ehrenmitglied ernannt. Silesia Breslau verlieh ihm 1983 das Band, Marchia Brünn 1994. Von 1982 bis 1986 war R. Vorsitzender des VAC-Vorstandes Trier. In seine Amtszeit fallen die Neukonzeption der Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung, die Einrichtung der Arbeitstagungen in Eberbach, die Herausgabe des Kösener Handbuchs (1985), die Verabschiedung der Drei-Verbände-Vereinbarung mit dem Weinheimer Senioren-Convent und dem Coburger Convent, die damals fortschrittliche Einrichtung eines Bildschrimtext-Auftritts, die Schaffung eines verbandsinternen Stellenmarkts und der Abschluss der Mensurunfallversicherung. R. setzte sich für ein Bekenntnis zum Corpsstudententum durch öffentliches Farbentragen ein. Er war Mitbegründer und von 1986 bis 1993 Vorsitzender des Stiftervereins Alter Corpsstudenten und 1986 bis 1993 Beauftragter des VAC im Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA). Ausgezeichnet wurde er mit der Rudelsburg-Plakette (1984), der Silberschale des VAC (1987) und der Fabricius-Medaille des CDA.
Literatur: U[we] Pfeiffer, Hermann Rahe... 75 Jahre, DCZ Auf. 1988, S. 29f.; Uwe Pfeiffer, 80 Jahre alt. Hermann Rahe, DCZ 4/1993, S. 30f.; Hepe: In Memoriam Hermann Rahe, Der Corpsstudent 2/1998, S. 114
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Veröffentlicht: Mittwoch, 10. November 2010 06:46
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Werner Barthold
Neoborussia Berlin, Silesia Breslau
* Berlin-Charlottenburg 10. 8. 1908
† Oberpframmern 7. 1. 1996
Sohn des Landwirts Hans Friedrich Barthold aus einer märkischen Gutsbesitzerfamilie, Fichtegymnasium in Berlin-Wilmersdorf, ab 1927 stud. jur. an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1935 Rechtsanwalt in Berlin, 1941 zur Kriegsmarine eingezogen, Marinehilfskriegsgerichtsrat, 1944 Marinestabsrichter. 1946 Staatsanwalt in Marburg, 1947 Oberregierungsrat und Ministerialbeamter in Wiesbaden, 1951 beim Bundesministerium des Innern in Bonn, bearbeitete dort die Verfassungsklage gegen die KPD beim Bundesverfassungsgericht, die 1956 zum Verbot der Partei führte. 1958 Ltd. Regierungsdirektor beim Bundesnachrichtendienst in München. 1970 im Ruhestand und Rechtsanwalt in München.
B. war zunächst Mitglied der Wehrschaft Borussia Berlin und kam nach deren Auflösung (1928) zu Neoborussia, wo er 1929 ins engere Corps recipiert wurde. Für die Unterstützung der Rekonstitution der Silesia Breslau in Köln erhielt er 1952 die Corpsschleife und 1955 das Band des Corps. Am 26. Juni 1965 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Neoborussia verliehen.
Bereits 1931 war B. Mitglied des Berliner SC-Beirats. Nach dem Weltkrieg widmete er sich besonders der Verbändearbeit. 1949 verfasste er die wegweisende Flugschrift "Gedanken über eine Corporatio generalis" [pdf], mit der er Leitlinien für die wiedererstehenden waffenstudentischen Korporationen vorgab. Auch die "Leitsätze der Interessengemeinschaft von 1950", die für die Entwicklung des KSCV in der Nachkriegszeit von großer Bedeutung waren, stammen aus seiner Feder. Im gleichen Jahr vertrat er den VAC bei der Gründung des Convents Deutscher Akademikerverbände (CDA), dem er über viele Jahre, 1969/70 als stellvertretender Vorsitzender und 1971/72 als Vorsitzender angehörte. Auf seine Initiative hin fand sich die Arbeitsgemeinschaft akademischer Verbände (AaV) für das überverbandliche Seminarwesen unter Einschluss der katholischen verbände zusammen. 1972 richtete er in München unter dem Thema "Die Freiheit der Wissenschaft und ihre Grenzen" das erste Verbändegespräch aus, das auch CV, KV und UV beteiligte. Im übrigen waren in seiner CDA-Tätigkeit vor allem die hochschulpolitischen Auseinandersetzungen Ende der 60er Jahre bestimmend. Für sein überverbandliches Engagement wurde Barthold mit der Fabricius-Medaille des CDA (1974), dem Erinnerungsteller des CDK und der VAC-Silberschale ausgezeichnet. Nach seinem Ausscheiden als Beirat erhielt er ehrenhalber einen Sitz auf Lebenszeit.
1950 war B. an der Rekonstitution des VAC in Altena beteiligt. Von 1950 bis 1957 vertrat er den GBZ Rheinland im Gesamtausschuss. Er war Leiter des Sportamts des VAC und gehörte von 1951 bis 1983 der Verbändekommission (später Kommission für Hochschulpolitik und Verbändewesen) an. Auf dem Abgeordnetentag 1956 übernahm er von Harald Pinckernelle des Vorsitz der Kommission, den er bis 1976 inne hatte. B. war außerdem Mitglied des Ausschusses für Kirchenfragen und engagierte sich insbesondere in den Bereichen Bestimmungsmensur und Verbändewesen. 1968 beteiligte er sich an der Herausgabe der vierten Denkschrift des KSCV "Die Mensur. Herkunft, Recht und Wesen". Seine schon 1950 veröffentlichte Arbeit "Rechtsstaat und Bestimmungsmensur" trug maßgebend zu den Entscheidungen des BGH und BVG zur strafrechtlichen Bewertung der Mensur bei. Daneben gestaltete er maßgeblich die 1958 vom Kösener Congreß angenommene Ehrenordnung und richtete gemeinsam mit Friedrich Hielscher die Kösener Arbeitstagungen aus, die er inhaltlich stark prägte. Von 1962 bis 1966 war er Mitglied des VAC-Vorstands München.
Veröffentlichungen: Rechtsstaat und Bestimmungsmensur, Köln 1950; Die Rekonstitution des VAC im Jahre 1950, DCZ 59 (1958), S. 179-181; Die Integration der modernen Korporationen in die Hochschule, Der Convent 18 (1967), S. 65-68; Die Mensur. Herkunft, Recht und Wesen, Vierte Denkschrift des KSCV, 1968; Die Symbole der studentischen Corps, DCZ 75 (1974), S. 205-212; Der Einzelne und sein Corps, Wachenburg 24 (1976), S. 89-96.
Literatur: [Gustav Grote]: Werner Barthold, DCZ 59 (1958), S. 121f.; Werner Barthold Neuoborussiae-Berlin, Silesiae 75 Jahre alt, DCZ 84 (1983), S. 201-203; Ernst Riechert: Werner Barthold Neoborussiae EM, Silesiae. Humanitas honos noster, Der Corpsstudent 1/1996, S. 34f.
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Kategorie: Biographien KSCV
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Veröffentlicht: Dienstag, 09. November 2010 12:56
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Ernst Meyer-Camberg
Onoldia Erlangen
* Würzburg 12. 11. 1904
† München 13. 11. 1985
Gymnasium in Regensburg und Nürnbergm stud. med. in Erlangen, 1928 med. Staatsexamen, Medizinalpraktikant in Königsberg (Pr.), 1929 Promotion zum Dr. med. in Erlangen, Assistenzarzt in Königsberg, weitere Ausbildung in Augsburg und Berlin, 1933 Assistenzarzt im Krankenhaus Berlin-Spandau, 1938 Chefarzt der Abteilung für innere Medizin am Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus in Berlin-Buch. Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als medizinisch-wissenschaftlicher Leiter einer pharmazeutischen Firma tätig, ließ sich M. 1949 als Internist in Bad Camberg nieder und gründete dort eine Kurklinik für Naturheilkunde. Er war maßgeblich an der Wiedergründung der "Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung" beteiligt und wurde später deren Ehrenvorsitzender. 1964 zog er nach Seeshaupt und gründete auch dort eine eigene Klinik. 1977 ließ er sich im Ruhestand in München nieder. Einen Namen erwarb er sich auch als Autographensammler und -fachmann. Seine umfangreiche Sammlung vermachte er als Stiftung der Universität Erlangen.
M. war als Student bei Onoldia aktiv, befasste sich schon früh mit Hochschul- und Studentengeschichte und publizierte aus diesem Bereich zahlreiche Arbeiten. Von 1980 bis 1984 war er Schriftleiter des Jahrbuchs Einst und Jetzt des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, in deme r selbst zahlreiche studentengeschichtliche Beiträge veröffgentlichte.
Veröffentlichungen: Beiträge zur Geschichte der Erlanger Landsmannschaften des 18. Jahrhunderts, 1924; Frankonia II zu Erlangen (1796-1803), EuJ 25 (1980), S. 115-128; Die Berliner oder Märkische Gesellschaftin Erlangen, EuJ 25 (1980), S. 129-140; Constitutionen der Corps und ihrer Vorläufer 1810–1820, Fürth 1983; Die Onoldia zu Erlangen. Das erste deutsche Corps, München 1983 ; Die Entstehung der Universitäten und ihrer Korporationen, Fürth 1985; Matrikel des Corps Onoldia, als Ms. gedruckt 1986
Literatur: Wolfgang Gottwald, In memoriam, in Dankbarkeit für [...] Dr. med. Ernst Meyer-Camberg, EuJ 31 (1986), S. 9-11
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