Teutonia Dresden
Gerhard Neuenhoff
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- Kategorie: Biographien KSCV
- Veröffentlicht: Sonntag, 21. November 2010 13:31
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Gerhard Neuenhoff
Franconia Jena EM
* 14. 10. 1907
† 19. 1. 1997
Aufgewachsen auf dem Rittergut Leubsdorf bei Triptis in Thüringen, studierte N. Jura in Jena. Nach der Promotion zum Dr. jur. wurde er 1936 Referent im Reichsluftfahrtministerium, nach dem Krieg Repetitor in Ostberlin. 1950 übersiedelte er in den Westen und ließ sich als Immobilienkaufmann in Hannover nieder. 1966 wurde er ehrenamtlicher Präsident der Hannoveraner Maklerbörse und stellv. Vorsitzender der Grundstücksbörsen in Deutschland.
1928 bei Franconia Jena recipiert, war N. Sekretär und zweimal Erstchargierter. 1930 bis 1933 übernahm er den Vorsitz des AStA der Universität Jena. In der NS-Zeit war er Leiter des Hauptamts für Politische Bildung des KSCV und unter anderem Leiter des Schulungslagers auf dem zu Lagerzwecken ausgebauten Familiengut Leubsdorf im Oktober 1933. Nach dem Krieg war N. bei Franconia von 1973 bis 1983 Vorsitzender des AH-Vereins. 1981 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Auf Verbandsebene engagierte sich N. 1965 bis 1982 als Mitglied des Gesamtausschusses für den GBZ Niedersachsen und als Vorsitzender des Arbeitsausschusses für die Herausgabe einer Kösener Taschenbuch-Reihe. Schon als Student hatte er sich der Studentengeschichte gewidmet, wo sein Interesse den Verhältnissen in Jena galt, insbesondere den Beziehungen zwischen Orden und Landsmannschaften um 1800. Von 1983 bis 1988 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hochschulkunde.
N. wurde 1980 mit der Rudelsburg-Plakette des VAC ausgezeichnet.
Veröffentlichungen: AWA-Leiter-Erfahrungen, DCZ 48 (1931/32), S. 314-316; CIE und DSYt. Deutsch-nordisches Studententreffen, DCZ 49 (1932/33), S. 193-197; Jenenser Fechtsitten aus den Jahren 1827-1837 und die Kämpfe um die Abschaffung des Stoßcomments 1837-1841, EuJ 10 (1965), S. 37-50; Die Neujahrsnacht 1803/04 in Jena. Ein Bericht über den "Schnurrenkrieg" anhand einer Originalakte dargestellt, EuJ 12 (1967), S. 124-143; Die Auflösung des HKSCV, EuJ Beilagenheft 1968; Aus der Frühzeit des Kösener SC-Verbandes. Ein Beitrag zu seiner Geschichte, EuJ 14 (1969); Zwei Briefe aus der Progreßzeit, EuJ 15 (1970), S. 84-96; Tagebuch über die Vorfallenheiten bey der Universität Jena, geführt von Fr. W. Petri, EuJ 16 (1971), S. 88-104; Die Stiftung der Franconia Erlangen 1821 (Zerwürfnisse im SC zu Erlangen und Würzburg), EuJ 17 (1972), S. 126-136; Wie man im jahre 1855 in Jena zu einem Pistolenramsch kommen konnte und wie dieser Unsinn ad absurdum geführt wurde, EuJ 18 (1973), S. 161-165; Die Mitgliederliste der Franken in Jena von 1783 bis 1815, EuJ 19 (1974), S. 213-221; Die Beziehungen zwischen den Corps in Jena und Freiberg. Ein Beitrag zur Geschichte des WSC und KSCV, EuJ 20 (1975), S. 154-159; Studienzulassungsbestimmungen in Jena um 1820, EuJ 21 (1976), S. 67-74; Ein Wittenberger Comment aus den Jahren 1812 und 1814, EuJ 22 (1977), S. 107-128; Ehrenwort und Ehrenschein, EuJ 24 (1979), S. 55-73; In memoriam Dr. Walter Richter, EuJ 25 (1980), S. 13f.; Das Silhouettenbuch des Jenaer Franken Schönemann, EuJ 25 (1980), S. 61-71; Humor und Originale, EuJ 26 (1981), S. 129-151; Ein Ziegenhainer Stock, EuJ 27 (1982), S. 111-115; Eine Hasenjagd vor dem Toren der Universität Halle 1829, vom Fürsten von Pückler-Muskau und seinem Sekretär Carl Jäger als Fremdenlegionär, EuJ 28 (1983), S. 171-183; Das Stammbuch Ulmann. Ein Beitrag zur Geschichte der SC zu Jena und Rostock, EuJ 29 (1984), S. 33-51; Deutsche Studenten und Fremdenlegionäre 1831 bis 1835, EuJ 30 (1985), S. 47-67; Vergessene Kartenspiele, EuJ 31 (1986), S. 155-158; Meldezettel und Matrikel als Quälgeister für reisende Studenten, EuJ 31 (1986), S. 177-182; Belege zur Entwicklung eer arministischen und germanistischen Burschenschaftrichtung. Der SC und Burschenschaft in Jena 1830 bis 1932,m EuJ 32 (1987), S. 99-108; Studentenleben 1838, EuJ 33 (1988), S. 221-222; Eine Corpslistenergänzung, EuJ 34 (1988), S. 117f.; Vom Revers des stud. theol. Ferdinand Friedrich Fertsch und der Stammbuchsammlung Fertsch 1735 sowie 1800 bis 1805, EuJ 37 (1992), S. 15-36; Zusammenstellung einer Auswahl von Namen aus den Stambüchern der Familie Fertsch ab 1800, EuJ 37 (1992), S. 37-66.
Literatur: Jörg Wiesner, Dr. Gerhard Neuenhoff ... 80 Jahre, DCZ 1/88, S. 22; Bahnson, Wiesner, In Memoriam Dr. Gerhard Neuenhoff, Der Corpsstudent 3/97, S. 108f.