Teutonia Dresden
Günther Kraaz
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- Kategorie: Biographien KSCV
- Veröffentlicht: Montag, 19. März 2012 21:34
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Günther Kraaz
[Bremensia Göttingen]
* Bernau bei Berlin 16. 12. 1908
† Trier 30. 9. 1996
K. besuchte das Realgymnasium in Berlin und Neustettin. Nach dem Abitur (1927) studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin und Göttingen, wurde 1931 Gerichtsreferendar, 1933 Regierungsreferendar, u. a. in Landsberg/Warthe und 1936 Regierungsassessor. Zunächst als Hilfsarbeiter beim Landratsamt in Siegen eingesetzt, wurde er 1937 zur Regierung in Trier versetzt und dort am 1. 4. 1939 zum Regierungsrat ernannt. Als Mitglied der SS wurde er am 20. 4. 1939 zum Untersturmführer befördert. Am 1. 7. 1939 wurde er kommissarischer Landrat des Kreises Wittlich, dort 1940 definitiv ernannt und kurz darauf zum Militärdienst eingezogen. 1955 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück. 1956 wurde er Regierungsrat bei der Regierung in Trier, später Oberregierungsrat. 1960 trat er als Regierungsdirektor in den Ruhestand.
K. war bei Bremensia Göttingen aktiv und 1932 Vorortsprecher für den Vorort Göttingen. In seiner Amtszeit vollzog der KSCV den Austritt aus dem Allgemeinen Deutschen Waffenring (ADW). Von Max Blunck wurde er 1933 zum Beauftragten für den KSCV ernannt, mit der Maßgabe, die Geschäfts des Verbandes im Einvernehmen mit dem Vorort bis auf weiteres ihm verantwortlich zu führen. K. war auch auf überverbandlicher Ebene und in der Deutschen Studentenschaft engagiert und gehörte zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des Verbandes in den Jahren 1933 bis 1935. Er sprach sich für eine Zusammenarbeit mit anderen Korporationsverbänden auf der Basis gegenseitiger Übereinkünfte bei weitgehender Selbständigkeit der einzelnen Verbände aus, lehnte aber feste verbandsübergreifende Zusammenschlüsse ab. Wegen "unqualifizierbarer Handlungen im Osten" (K. F. Mohr) wurde K. nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Corpsliste der Bremensia gestrichen.
Veröffentlichungen: Zum Breslauer Studententag!, DCZ 47 (1930/31), S. 295-300; Zwischen zwei Studententagen, DCZ 48 (1931/32), S. 112-120; Der Waffenstudententag und die Jahressitzung des Erlanger Verbändeabkommens in Goslar, DCZ 48 (1931/32), S. 333-338; Academisches Gemeinschaftsbewußtsein, DCZ 49 (1932/33), S. 230-233; Der Waffenstudententag 1932 in Goslar, DCZ 49 (1932/33), S. 241-245; Die Flandernfahrt der Deutschen Studentenschaft, DCZ 49 (1932/33), S. 156-161; Der Aufbau des Kösener Corpsstudententums, DCZ 50 (1933/34), S. 171-175; Erziehung zu Kameradschaft und Anständigkeit, DCZ 50 (1933/34), S. 189-191; Reichsstudentenrecht, DCZ 51 (1934/35), S. 82-88; Studenten bauen auf. Ein Beitrag zur Frage der Kameradschaftserziehung, DCZ 51 (1934/35), S. 337-341
Literatur: Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816-1945, Düsseldorf 1994, S. 584f.