Teutonia Dresden
Georg Kautz
- Details
- Kategorie: Biographien KSCV
- Veröffentlicht: Samstag, 19. Februar 2011 22:04
- Geschrieben von Administrator
- Zugriffe: 97049
Georg Kautz
Thuringia Leipzig, Palaio-Alsatia
* Taubendorf, Lkr. Neidenburg 21. 8. 1860
† Berlin 13. 1. 1940
Sohn des Rittergutsbesitzers Leo Kautz in Taubendorf; besuchte die Stadtschule und das Gymnasium in Hohenstein (Ostpr.). Abitur 1877, danach stud. jur. und Volkswirtschaft in Königsberg, Heidelberg, Leipzig und Berlin. 1882 Dr. iur. (Leipzig). 1884 bis 1887 Referendar am Landgericht in Königsberg (Preußen) und Assessor bei der Regierung in Danzig, 1890 Landrat in Konitz (heute Chojnice), 1894 beim Berliner Polizeipräsidium, 1899 Geheimer Regierungsrat und in das Reichsamt des Innern versetzt, ab 1902 als Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Dezernent für See- und Binnenschiffahr, 1907 bis 1915 Leiter des Kaiserlichen Kanalamts in Kiel, 1918 bis 1923 Präsident des Reichsausschusses für den Wiederaufbau der Handelsflotte. K. war Mitglied des Aufsichtsrates der 1926 gegründeten Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (Deschimag) in Bremen. Er verfasste mehrere Verwaltungshandbücher und Gesetzeskommentare und gab von 1895 bis 1923 die "Blätter für Gesundheitsfürsorge" sowie ab 1911 die „Zeitschrift für Polizei- und Verwaltungsbeamte“ heraus.
K. wurde imOktober 1878 bei Thuringia Leipzig admittiert und am 20. 6. 1879 recipiert. Im Ersten Weltkrieg, von 1915 bis 1918, war er Vorsitzender des VAC-Gesamtausschusses (Kiel). In Frankfurt am Main engagierte er sich 1921 für die Rekonstitution der Palaio-Alsatia Straßburg und erhielt dafür am 4. Juli 1921 das Band der Alt-Elsässer.
Veröffentlichungen: Das preussische System der direkten Steuern, Berlin 1889; Die Reichsgewerbeordnung einschl. der auf das preuss. Gewerbewesen bezgl. Gesetze, 4.A., Berlin 1895 (begr. von Julius Illing); Handbuch für preuss. Verwaltungsbeamte im Dienste des Staates, der Kommunalverbände, der Korporationen und für Geschäftsleute, 2 Bde., 6. Ausgabe, Berlin 1895 (begr. von Julius Illing); 11. Ausgabe u. d. Titel Handbuch für Verwaltung und Wirtschaft im Reich und in Preußen, 4 Bde., Berlin 1931-1933; Verwaltungszwangsverfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen, Gesetzeskommentar, Berlin 1896; 8. Ausgabe, Berlin 1955 (neubearb. von Julius Riedwald und Max Leisner); Die Rechtsgrundsätze des kgl. preussischen Oberverwaltungsgerichts, 3. Aufl., Berlin 1897/1898. (begr. von Karl Parey, neubearb. mit Friedrich Kunze); Preussisches Kommunalbeamtenrecht, Berlin 1900 (mit Franz Appelius); Das preussische Rechtsbuch, 2 Bde., Berlin 1900 (mit Ferdinand A. Gebhardt, Fritz Ehrhardt und Josef P. Lutz); Die preussischen Gesetze betr. Diensteinkommen, Ruhegehalt und Witwen- und Waisenversorgung der Volksschullehrer, Berlin 1900.; Handbuch für preussische Polizei- und Verwaltungsbeamte. Ein Nachschlagewerk, 2 Bde., Berlin etc. 1905. (mit Paul Wiedenfeld); Der Akademikertag zu Frankfurt a. d. Oder, DCZ 43 (1926/27), S. 261-266; Dem Andenken Norbert Pfretzschners, DCZ 45 (1928/29), S. 46-51; Handbuch der Reichszollverwaltung, 3 Bde., Berlin 1932-1936 (mit Reinhard Kappes und Walter Lottner), 2. Auflage u. d. Titel Handbuch der Reichsfinanzverwaltung, 2 Bde., Berlin 1941-1942.
Literatur: Georg Wenzel, Deutsche Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Hamburg 1929; Altpreußische Biographie, Bd. 4, Marburg 1995; Matrikel des Corps Palaio-Alsatia Straßburg von 1880-2015, o. O. [2015], S. 163f.