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Masovia Königsberg

Masovia Königsberg zu Potsdam

Masovia wurde Ostern 1823 als Vereinigung und 1827 als Kränzchen von Studenten aus Masuren an der Albertus-Universität in Königsberg (Preußen) gegründet. Sieben Masuren konstituierten im Juli 1829 die Landsmannschaft Masovia mit den Farben hellblau-weiß-feuerrot. Sieben Mitglieder dieser Masovia I stifteten am 14. Juni 1830 die heutige Masovia II, der 69 Angehörige der Vorverbindungen beitraten. Am 19. Februar 1831 nahm Masovia die Corpsverfassung (Probezeit und Mensur) an und nannte sich Corpslandsmannschaft. Mit dem SC zu Königsberg wurde Masovia 1865 Mitglied des KSCV. Die älteste Königsberger Studentenverbindung suspendierte im Oktober 1935. In Kiel stiftete sie im Januar mit dem Kartellcorps Palaiomarchia Halle das neue Corps Palaiomarchia-Masovia. Am 167. Stiftungstag, am 14. Juni 1997, rekonstituierten die letzten zwölf von 1199 Königsberger Masuren das Corps. Im Februar 2000 wurde es in den SC zu Kiel aufgenommen und damit vor dem Erlöschen bewahrt. Im Oktober 2000 beschloss Masovia die Sitzverlegung an die Universität Potsdam und nahm im Januar 2001 nach 66jähriger Suspension den aktiven Betrieb wieder auf. Sie ist das einzige Königsberger Corps.

 

Forschungsstand

Die ersten Annalen wurden von Otto Czygan bereits im März 1838 angelegt. Karl Heinrich gab 1870 Masovias und Königsbergs erste Corpsgeschichte heraus. Seit dem Wintersemester 1878/79 erschienen gedruckte Semesterberichte. Mit den Monatsberichten von 1919/20 sind sie verschollen. 1930 und 1933 erschienen die drei Teile der von Eduard Loch und Hans Lippold herausgegebenen Festschrift. Um die Nachkriegsgeschichte bis 2005 und einen umfangreichen Anhang ergänzt, ist dieser „stolze Beitrag zur deutschen Studentengeschichte“ (H. Lippold) vollständig abgedruckt in der Neuausgabe von 2005 (Die 175jährige Geschichte von Königsbergs ältester und Potsdams erster Korporation im 21. Jahrhundert, München 2005). Bedeutsam ist auch die Quellendokumentation zu Masovias Irrweg in Kiel.

Ein erstrangiges Dokument ist das Gesamtmitgliederverzeichnis, das auf das Jahr 1858 zurückgeht und seit 1890 nach den Vorgaben von Fritz Milkau († 1934) fortgeführt wird. Das Verzeichnis ist eine unerschöpfliche Quelle zur Sozialgeschichte Ostpreußens und zur Studentengeschichte der Albertus-Universität. In der letzten Ausgabe (Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005, Potsdam 2006) sind auch die 262 Mitglieder aufgeführt, die nach 1950 das Band erhielten oder zwischen 2000 und 2005 in Potsdam recipiert wurden.

 

Archivbestand

Das „alte, umfangreiche und sehr wertvolle Archiv“ (H.-H. Müller-Dieckert) war zuletzt in den Kellerräumen der Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg untergebracht und ging Ende August 1944 wahrscheinlich mit ihr unter. Was erhalten oder ersetzt ist, wird seit Jahrzehnten zusammengetragen und im (noch unverzeichneten) Masurenarchiv in Frankfurt am Main verwahrt. Nach vielleicht in Litauen erhaltenen Archivresten wird gesucht. Von 321 Königsberger Masuren sind Silhouetten, Lithographien und Photographien erhalten. Vollständig dokumentiert ist die Kösener Korrespondenz wegen der „Kieler Frage“.

 

Kontakt

Corps Masovia
Kurfürstenstraße 17
14467 Potsdam

Webseite: www.corps-masovia.de
e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wikipedia: Corps Masovia
Deutsche Nationalbibliothek: 3040794-1 (Königsberg), 1707271-2 (Potsdam)
Informationen im BAM-Portal

Hannovera Göttingen

Hannovera Göttingen

Hannovera wurde am 18. Januar 1809 von Göttinger Studenten aus dem vormaligen Kurfürstentum Hannover gegründet und steht in der Tradition und personellen Kontinuität der an der Georgia Augusta 1735 erstmals nachweisbaren „Hannöverschen Landsmannschaft“. Sie wurde 1809 Mitglied des SC zu Göttingen. Aufgrund der Göttinger Gendarmenaffaire 1809 bestand mit dem Corps Hannovera Heidelberg von 1810-13 ein Filialcorps im SC zu Heidelberg. Hannovera gehört seit dessen Gründung dem KSCV an. Zur Geschichte des Corps sei auf die „Zeittafel des Corps Hannovera zu Göttingen 1809-1975“ [pdf] des Bibliothekars Kurt Delkeskamp, Göttingen 1975, verwiesen.

 

Archivbestand

Das Corpsarchiv der Hannovera verwahrt neben dem Schriftgut des Corps Archivalien und Quellen zur Hannöverschen Landsmannschaft des 18. Jahrhunderts und des Corps Hannovera Heidelberg. Zum Schriftgut gehören Comments, Konstitutionen und Stammbücher sowie Convents-Protokolle und Mensurbücher und umfangreiches Bildmaterial und einzelne Nachlässe von Mitgliedern, darunter

  • CC Protokolle : 1844-1852, 1849-1858, 1858-1864, 1864-1872, 1872-1878, 1878-1884, 1886-1887, 1901-1902, 1911-1920, 1921-1926
  • RC-Protokolle: 1829-1832, 1832-1834, 1863-1875
  • Paukbücher : 1831-1836, 1850-52/53 , 1853-1858, 1858-1869, 1869-1882
  • Paukbuch Hanseatia : 1840-1849/50
  • SC-Comment : 1816, 1825, 1834, 1842, 1845-1848
  • SC-Protokolle : 1855-1862, 1858-1863, 1875-1880

Die Kneipbilder der Mitglieder des Corps sind ab 1825 überwiegend, ab 1840 nahezu vollständig und ab 1863 vollständig erhalten. Die ab SS 1878 erscheinenden, zunächst semesterweise abgegebenen Corpsberichte sind vollständig und in Sammelbänden gebunden. Sie sind für die erste Zeit über den „Generalindex der Corpsberichte der Hannovera zu Göttingen über die Semester Sommer 1878 bis Winter 1935/36 sowie die Kriegszeitung der Hannovera 1914-19“ von Ulrich Wälzholz (Göttingen 1975) [pdf], erschlossen. Für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Erschließung durch den „Index der Mitteilungen von Nr. 1–54 (1949-1975) des Corps Hannovera zu Göttingen“ von Kurt Delkeskamp (Göttingen 1975) fortgeführt.

Das Archiv ist unverzeichnet. Anfragen bitte an die Historische Kommission des Corps Hannovera. Aus Gründen des Persönlichkeitsrechts und des Datenschutzes werden nicht allgemein zugängliche Informationen zu Personen, die vor weniger als 100 Jahren geboren wurden oder noch nicht länger als 50 Jahre verstorben sind, nur in begründeten Einzelfällen an Berechtigte erteilt.

 

Kontakt

Historische Kommission des Corps Hannovera
Bürgerstraße 56-58
37073 Göttingen

Webseite: www.hannovera.org
e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wikipedia: Corps Hannovera Göttingen
Wikisource: Corps Hannovera Göttingen
Deutsche Nationalbibliothek: 5025944-1
Informationen im BAM-Portal

Austria Frankfurt

Austria Frankfurt

Austria wurde am 23. Februar 1861 von Studenten der Karl-Ferdinands-Universität in Prag als Verbindung gegründet und erklärte sich 1873 zum akademischen Corps. 1884 bis 1905 bestand sie als "deutsch-akademische Verbinung Austria". 1905 erklärte sie sich erneut zum Corps und bestand als solches in Prag bis 1919.

Die politischen Verhältnisse in der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg veranlassten 1919 die Verlegung zunächst nach Innsbruck und noch im gleichen Jahr nach Frankfurt am Main an die neu gegründete Johann-Wolfgang-Goethe-Universität. Ebenfalls 1919 wurde Austria Mitglied des KSCV. 1936 musste das aktive Corps den Betrieb einstellen. Im Februar 1939 wurde der Alte-Herren-Verein wegen Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem NS-Studentenbund zwangsaufgelöst. Am 22.10.1949 wurde das Corps in Frankfurt am Main rekonstituiert.

 

Archivbestand

Das Archiv verwahrt aus der Prager Zeit u. a. Conventsprotokolle (ab 1861, fast vollständig) und die Mensurbücher 1879-1895 vollständig, danach mit größeren Lücken. Ab dem Wechsel nach Frankfurt sind Protokolle und Mensurbücher vollständig überliefert. Protokoll- und Mensurbuch der Tochterverbindung Austria Wien befinden sich ebenfalls im Bestand.

Briefwechsel des AHV mit einzelnen AH gibt es (lückenhaft) 1919-1936 und teilweise 1949-ca. 1990. Erhalten sind auch die Porträtphotos der Mitglieder (bis 1918 lückenhaft, ab 1919 vollständig). Der Rest ging, wie auch die Couleurartikel, bereits in Prag verloren. Das Archiv ist unverzeichnet.

 

Digitalisate

 

Joseph Neuwirth: Das acad. Corps Austria zu Prag. Ein chronistischer Versuch (Prag 1881) [pdf]

 

Kontakt

Corps Austria
Freiherr-vom-Stein-Straße 29
60323 Frankfurt am Main

Webseite: newweb.corpsaustria.de/

Wikipedia: Corps Austria Frankfurt
Informationen im BAM-Portal

 

Teutonia Gießen

Teutonia Gießen

Gestiftet am 1. Juni 1839 mit den Farben und der Constitution des 1834 suspendierten Corps Palatia, gilt Teutonia heute als älteste noch bestehende Studentenverbindung in Gießen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam ihr durch die Zugehörigkeit einerPaukerei Teutonia c/a Starkenburgia auf dem Schiffenberg, 1855/56 großen Zahl von Vertretern der hessischen höheren Beamtenschaft, insbesondere auch der Darmstädter Ministerialbürokratie eine große Bedeutung zu. Prägend war in der Zeit der sogenannten "Demagogenverfolgung" nach dem Hambacher Fest und dem Frankfurter Wachensturm die Auseinandersetzung mit den akademischen und staatlichen Behörden. Erst seit 1840 waren studentische Verbindungen offiziell geduldet. 1842 spalteten sich einige oberhessische Mitglieder ab und gründeten das Corps Marcomannia, das ein Jahr später mit Hassia vereinigt wurde. Zu neuen internen Differenzen kam es im Zuge der zunehmenden Politisierung des Vormärz. Das Corps forderte Reformen, wandte sich gegen die sogenannten "Kontahierkneipen" und setzte sich für eine grundlegende Revision des Comments und für die Bildung eines allgemeinen Studentenausschusses ein, der im Sommer 1848 auch zusammentrat. Teutonia gehört als Mitglied des Gießener SC seit seiner Gründung dem KSCV an.

Im Zusammenhang mit dem Bau eines eigenen Corpshauses konstituierte sich 1892 der "Verein alter Gießener Teutonen e. V." (VaGT). In den 1920er Jahren nahm Teutonia unter der völkisch-rechtkonservativen Studentenschaft Gießens eine führende Rolle ein, geriet aber nach dem Aufkommen des Nationalsozialismus zunehmend in Gegensatz zum NSDStB und zur NS-Studentenschaft in Gießen. Nach dem Ausschluss des KSCV aus der Gemeinschaft Studentischer Verbände suspendierte Teutonia am 12. Oktober 1935 den Aktivenbetrieb. Der durch den damaligen Vorsitzenden des Vereins Alter Gießener Teutonen, Otto Gennes, forcierte, späte Versuch, gemeinsam mit den Corps Starkenburgia und Hassia eine Kameradschaft zu formen (Kameradschaft VIII "Hilrich von Geöns"), hatte wegen des Kriegsausbruchs keinen nachhaltigen Erfolg mehr. Die Stellungnahme des Vorstandes gegenüber dem NS-Altherrenbund und die Kameradschaftsfrage verursachten hingegen eine tiefgreifende Spaltung der Altherrenschaft. 1943 wurde deshalb auch der Verein alter Gießener Teutonen aufgelöst.

Dennoch gelang nach dem Zweiten Weltkrieg eine vergleichsweise schnelle Wiedergründung und Zusammenführung der gegensätzlichen Gruppierungen. 1947 fand in Friedberg die erste größere Versammlung nach dem Zusammenbruch statt. Nachdem sowohl Verhandlungen mit Hassia und Starkenburgia über ein Gemeinschaftsprojekt als auch die avisierte Unterstützung der in Marburg neugegründeten studentischen Gemeinschaft "Die Dioskuren" durch Teutonia und das Corps Rhenania Straßburg zu Marburg gescheitert waren, erfolgte die selbständige Rekonstitution in Mainz und der Beitritt zum Mainzer SC. Erst im Wintersemester 1954/55 wurde das Corps nach Gießen zurückverlegt.

 

Forschungsstand

Die ältesten Aufzeichnungen zu den Anfängen des Corps veröffentlichte Ernst Kornemann, später Ordinarius für Alte Geschichte in Breslau, 1889 aus Anlass des fünfzigsten Stiftungsfests. Nur ein Jahr später folgte Ernst Klein mit einer eigenen Veröffentlichung. Kornemanns Beitrag wurde in einer überarbeiteten Fassung 1914 erneut publiziert (Geschichte des Corps Teutonia zu Gießen. Gründungszeit bis 1850, Gießen 1914), gedacht als erster Teil einer Gesamtcorpsgeschichte, die aber nicht mehr realisiert wurde. In den 1930er Jahre beauftragte der VaGT den Publizisten Georg Fritz mit der Neuherausgabe einer Corpsgeschichte. Seine tendenziöse, weitgehend im Sinne der NS-Machthaber ausgerichtete Chronik "Corps Teutonia zu Gießen 1839-1935" (Gießen 1939) vereinte die Vorarbeiten von Kornemann mit Abschnitten anderer Verfasser und erschien zum 100. Stiftungsfest. Eine Neubearbeitung wurde sofort nach der Restitution des VAGT beschlossen, seither aber nicht realisiert. Zur Baugeschichte der Corpshäuser erschien: Florian Hoffmann, Die Corpshäuser der Teutonia Gießen, Gießen 2007.

Ein "Verzeichniss der Mitglieder des Corps Teutonia zu Giessen" wurde erstmals 1880 veröffentlicht. 1914 erschien eine "Corps-Tafel des Corps Teutonia Gießen". Eine erweiterte Fassung legte Josef Kremer 1929 vor (Corps-Liste der Teutonia zu Giessen, Gießen 1929), die überarbeitet auch in die Fritz´sche Corpschronik übernommen wurde (1939). 1999 erschien die letzte Fassung als "Corpstafel des Corps Teutonia Gießen 1839-1999" (bearb. von Hansheinrich Friedländer, Gießen 1999).

 

Archivbestand

Die Archivbestände der Teutonia, die nach dem Verkauf des Corpshauses 1943 in Räumen des Gießener Gesellschaftsvereins (Club) ausgelagert waren, wurden im Dezember 1944 bei einem Bombenbangriff weitgehend vernichtet. Erhalten sind aus der Vorkriegszeit vor allem Drucksachen, Handakten des VaGT-Vorstandes und ein umfangreiches Bildarchiv.

Das Archiv ist unverzeichnet. Anfragen bitte an den CC der Teutonia. Wegen Umbauarbeiten stehen die Bestände derzeit nur eingeschränkt zur Verfügung.

 

Kontakt

Corps Teutonia Gießen
Hessenstraße 3
35394 Gießen

Webseite: www.teutonia-giessen.de
e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wikipedia: Corps Teutonia Gießen