Aute Bode

August (Aute) Bode

Saxonia Hannover

* Hannover 7. 4. 1846
† Ebd. 20. 5. 1921

B. besuchte das Realgymnasium I in Hannover und begann Ostern 1864 mit dem Studium am dortigen K. Polytechnikum, unterbrochen von einer einjährigen praktischen Tätigkeit in der Maschinenfabrik in Schladen am Harz und Militärdienst im Inf.-Rgt. Nr. 76 in Hannover (1867/68). Nach Teilnahme am Frankreich-Feldzug, in dem er zum Offizier befördert wurde, schloss er  sein Studium 1872 ab und war danach bei verschiedenen Baufirmen beschäftigt. B. spezialisierte sich im Bereich Straßen- und Eisenbahnbau und war viele Jahre als selbständiger Unternehmer tätig. Unter anderem baute er die Harzquerbahn Wernigerode-Nordhausen und die Brockenbahn. Um 1900 zog er sich aus den Berufsleben zurück und übersiedelte nach Hannover, wo er noch als Sachverständiger für Tiefbau und als Oberingenieur der Tiefbau-Berufsgenossenschaft des Bezirks Hannover wirkte. Als Hauptmann der Landwehr und Bataillonskommandeur nahm er über 70jährig am Ersten Weltkrieg in Russland teil. An den Spätfolgen eines im Feld zugezogenen Lungenleides starb er 1921 in der Heilstätte Heidehaus bei Hannover. Seine Grabstätte befand sich auf dem Engesohder Friedhof in Hannover. Auf Veranlassung des WVAC wurde seine Asche 1931 auf die Wachenburg überführt und dort in der Ehrenhalle beigesetzt.

Als Student war B. bei Saxonia Hannover aktiv, wo er dreimal die zweite und sechsmal die erste Charge bekleidete. Auch in der Studentenschaft nahm er eine führende Stellung ein und erreichte 1868 gegen den Willen der Schulleitung die Vorstellung einer Studentenabordnung bei Kaiser Wilhelm I. anlässlich dessen Besuch in Hannover. Nach der Gründung des WSC nahm er an den Verbandsgeschäften regen Anteil. 1891 gehörte er zu den Mitgründern der WAHV Barmen-Elberfeld, deren Erster Vorsitzender er bis 1893 war und die ihn später zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Verstärkt widmete er sich nach 1900 den den corpsstudentischen Belangen. Auf seine Initiative hin konstituierte sich am 21. 6. 1901 die AH-Vereinigung der Saxonia Hannover, die 1911/12 den Bau des eigenen Corpshauses ermöglichte. Auch die Gründung des Weinheimer AH-Verbandes 1903 ist im wesentlichem ihm zu verdanken. Im November 1903 veranlasste er, dass der Vorstand Hannover des AH-Verbandes die Vorarbeiten zur Schaffung eines Festplatzes  für den WSC in Weinheim übernahm. Der Bau der Wachenburg 1907 bis 1913 war die Krönung von B.s Lebenswerk. Zuletzt gehörte er noch 1919 der Kommission für die Verhandlungen über den ADSCV-Vertrag an.

Die Stadt Weinheim ernannte B. 1913 zu ihrem Ehrenbürger. Auf der Wachenburg erinnert eine Büste an ihn.

Veröffentlichungen: Vorgeschichte des WSC-Denkmals, CM 12 (1906/07), S. 244-247

Quellen: Lebenslauf, WSC-Archiv A 3 Nr. 8.

 

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