Alphabetische Liste (KSCV)

Siegfried Schindelmeiser

Siegfried Schindelmeiser

Baltia Königsberg, Albertina Hamburg

* Gr. Tullen (Ostpreußen) 14. 12. 1901
† Kiel 25. 2. 1986

Sch. wuchs als Nachfahre Salzburger Exulanten auf dem elterlichen Gut Gr. Tullen bei Groß Königsbruch (Kreis Pillkallen) auf, besuchte das Gymnasium in Tilsit und war 1919 Angehöriger des Ostpreußischen Freiwilligenkorps im Ulanen-Regiment Nr. 8. Danach nahm er das Jurastudium an der Albertus-Universität in Königsberg auf. Im Sommersemester 1922 setzte er seine Studien in Jena fort. 1928 bestand er das Assessorexamen am Oberlandesgericht Königsberg. Von 1929 bis 1938 war er Rechtsanwalt und Notar in Tapiau. Im Zweiten Weltkrieg diente er seit Oktober 1944 als Unteroffizier der Reserve in der 21. Infanterie-Division. Nach Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft ließ sich Sch. in Kiel nieder und arbeitete seit 1946 wieder als Rechtsanwalt, seit 1951 auch als Notar in Preetz.

Im Sommersemester 1920 renoncierte Sch. bei Baltia Königsberg. Er war Mitglied der Studentenkammer und Vertreter des SC im Waffenring und im Hochschulring. 1933/34 widersetzte sich mit anderen Balten der nationalsozialistischen Umformung seines Corps. Er war später Ehrenmitglied und der vorletzte Vorsitzende des Verbandes Alter Königsberger Balten. Sch. war auch als Studentenhistoriker tätig. An seiner  Geschichte der Albertus-Universität (1544-1851) und seines Corps, arbeitete er dreißig Jahre. Er starb nach den handschriftlichen Korrekturen des letzten Manuskripts (1916-1923) der acht Teile.

Veröffentlichungen: Baltia Königsberg c/a NSDAP (1933/34), EuJ 11 (1966), S. 69-90; Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51 und Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970-1985), hrsg. von R. Döhler und G. v. Klitzing, München 2010.

 

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