Guestphalia Halle
Guestphalia Halle
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- Kategorie: Einzelne Corpsarchive
- Veröffentlicht: Dienstag, 10. Januar 2012 18:19
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Guestphalia Halle
1789 konstituierte sich in Halle eine westfälische Landsmannschaft und beteiligte sich 1794 an der Stiftung des Corps Guestphalia Erlangen. Noch im gleichen Jahr wurden zwischen beiden Landsmannschaften Kartellbeziehungen aufgenommen, zu denen 1795 noch ein Kartell mit Guestphalia Jena trat. Damit war der Grundstein für das sog. „Westfalenkartell“ gelegt, das 1799 offiziell begründet und bis 1820 auf die Universitäten Würzburg, Göttingen, Bonn, Berlin, Heidelberg und Marburg ausgedehnt wurde. 1808 beschloss man eine gemeinsame Constitution, 1812 gemeinsame Grundprinzipien.
Durch die Aufhebung der Universität durch Napoleon (Oktober 1806) erfuhr der Betrieb nur eine kurze Unterbrechung. Gravierender war die Bildung der burschenschaftlich orientierten Verbindung Teutonia als Folge des Einheitsgedankens der Befreiungskriege (1814). Sie nahm die Mitglieder der bisherigen Landsmannschaften überwiegend in sich auf, beschloss aber bereits nach fünf Jahren (Februar 1819) ihre Selbstauflösung. Die früheren Landsmannschaften Pomerania, Guestphalia und wohl nur wenig später Marchia formierten sich neu und bildeten den Hallenser Senioren-Convent.
In den 1830er Jahren musste Guestphalia kurzzeitig suspendieren und wurde am 18. Juli 1840 rekonstituiert. Dieses Datum wurde bis 1926 als Stiftungsfest gefeiert. Mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges, an dem alle Aktiven als Soldaten teilnahmen, trat eine erneute Suspensionszeit ein, die durch Rekonstitution am 29. April 1874 beendet werden konnte. Auch von 1916 bis 1918 ruhte der Aktivenbetrieb kriegsbedingt. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde das Corps am 11. Oktober 1935 erneut suspendiert. Das Corpshaus in der Burgstraße wurde, um einer Beschlagnahme zuvorzukommen, verkauft und mit dem Inventar im Hotel „Stadt Hamburg“ ein Traditionszimmer eingerichtet. 1938 beteiligten sich einige Alte Herren des Corps an der Gründung der SC-Kameradschaft „Gustav Nachtigal“, die bis Kriegsende bestand.
1950 beteiligte sich Guestphalia mit anderen ehemaligen Hallenser Corps an der Stiftung des Corps Saxonia Frankfurt. Nach Lösung dieser Bindung (1956) erfolgte 1958 die eigenständige Rekonstitution in Münster/Westfalen. Zum Sommersemester 2006 wurde der Sitz wieder nach Halle zurückverlegt.
Archivbestand
Das historische Archiv ging durch Krieg und Vertreibung weitgehend verloren. Der erhaltene Bestand an Schriftgut und Bildern aus der Vorkriegszeit ist unerschlossen und ebenso wie die nach 1945 gebildete Überlieferung derzeit nur eingeschränkt nutzbar.
Kontakt
Corps Guestphalia Halle
Burgstraße 40
06108 Halle (Saale)
Webseite: www.guestphalia-halle.de