Bestände (KSCV)

N 2 - Werner Barthold

Laufzeit: 1962-1986

 

Biographie: Werner Barthold kam am 10. August 1908 in Berlin-Charlottenburg als Sohn des Landwirts Hans Friedrich Barthold und seiner Frau Erna, geb. Schneider zur Welt. Er besuchte das Fichtegymnasium in Berlin und studierte ab 1927 Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In Berlin wurde Barthold zunächst Mitglied der Wehrschaft Borussia, sie sich 1928 auflöste. 1929 kam er zu Neoborussia und wurde 1931 Mitglied des SC-Beirats. Nach seinem Referendariat ließ er sich 1935 in Berlin als Rechtsanwalt nieder. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, war zunächst Marinehilfskriegsgerichtsrat und ab 1944 Marinestabsrichter d. B. 1946 wurde Barthold Staatsanwalt in Marburg und 1947 Oberregierungsrat und Ministerialbeamter in Wiesbaden. 1958 wechselte er als Leitender Regierungsdi-rektor beim Bundesnachrichtendienst nach München. Nach seinem aktiven Dienst ließ er sich 1970 als selbständiger Rechtsanwalt in München nieder.

Barthold wandte sich nach dem Krieg früh der verbandsübergreifenden Arbeit zu und war 1949 an der Gründung des Convents Deutscher Akademikerverbände (CDA) beteiligt, in dem er über viele Jahre als Vertreter des VAC fungierte und nach seinem offiziellen Ausscheiden als Beirat ehrenhalber einen Sitz auf Lebenszeit erhielt. Zeitweilig war er stellvertretender Vorsitzender des CDA. 1950 beteiligte er sich an der Rekonstitutuion des VAC in Altena und ab 1951 gehörte er der Verbändekommission (später Kommission für Hochschulpolitik und Verbändewesen) an, der er auch längere Zeit vorstand. dem Gesamtausschuss des VAC gehörte er für den Großbezirk Rheinland an. Als Silesia Breslau die Rekonstitution in Köln in die Wege leitete, war Barthold auch dort beteiligt und erhielt die Corpsschleife und 1955 das Band des Corps. 1962 bis 1966 war Barthold Mitglied des VAC-Vorstands München. Er war Mitglied der Kommission für Kirchenfragen des VAC und engagierte sich insbesondere in den Bereichen Bestimmungsmensur und Verbändewesen. Daneben gestaltete er maßgeblich die 1958 vom Kösener Congreß angenommene Ehrenordnung und richtete gemeinsam mit Friedrich Hielscher Normanniae Berlin die Kösener Arbeitstagungen aus und prägte sie inhaltlich. In seiner CDA-Tätigkeit waren vor allem die hochschulpolitischen Auseinandersetzungen Ende der 60er Jahre bestimmend.

Für sein überverbandliches Engagement wurde Barthold mit der Fabricius-Medaille des CDA (1974), dem Erinnerungsteller des CDK und der VAC-Silberschale ausgezeichnet. Am 26.06.1965 wurde ihm außerdem die Ehrenmitgliedschaft der Neoborussia verliehen. Werner Barthold verstarb am 7. Januar 1996 in Oberpframmern.

Bestand: Wann der Nachlass von Werner Barthold in das Kösener Archiv gelangte, lässt sich nicht mehr nachweisen. Eine Abgabeliste lag nicht vor. Schwerpunkte der Überlieferung bilden seine Tätigkeit als Mitglied der Kommission für Hochschulpolitik und Verbändewesen sowie als stellvertretender Vorsitzender des Convents Deutscher Akademikerverbände, hier vor allem auch die hochschulpolitisch entscheidendende Jahre 1967/68.

Kassiert wurden die im Bestand S 5 überlieferten oAT-Verhandlungsberichte. Parallelüberlieferungen befinden sich im Bestand A 3 (VAC-Vorstand), A 8 (Ver-bändekommission) und B 3 (CDA/CDK). Nutzungsbeschränkungen bestehen nicht.

Eigene Veröffentlichungen: Rechtsstaat und Bestimmungsmensur, Köln 1950; Die Integration der modernen Korporationen in die Hochschule, in: Der Convent 18 (1967), S. 65-68; Die Mensur. Herkunft, Recht und Wesen, Vierte Denkschrift des KSCV, 1968.

 

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