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Friedrich Hielscher

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Friedrich Hielscher

Normannia Berlin

* Plauen 31. 5. 1902
† Furtwangen 6. 5. 1990

1919 Notabitur am Gymnasium in Guben, trat danach in ein Freikorps in Schlichtingsheim ein, nach dem Abschied stud. jur. in Berlin, 1924 Kammergerichtsreferendar in Berlin, 15.12.1926 Promotion in Jena mit summa cum laude, kurzzeitig im Staatsdient, dann freier Journalist und Schriftsteller, 1931 Veröffentlichung des ersten Buches „Das Reich“. H. gehörte in der NS-Zeit dem Friedrich Hielscherkonservativen Widerstand an und wurde nach dem 20. Juli 1944 verhaftet. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Münnerstadt und zuletzt in Schönwald/Schwarzwald ansässig.

H. wurde 1920 bei Normannia Berlin recipiert. Zu Bedeutung gelangte er nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der Wegbereiter und geistigen Erneuerer des Corpsstudententums. Er war von Januar 1954 bis Dezember 1955 Schriftleiter der Deutschen Corpszeitung. Als Mitglied der Verbändekommission war er maßgeblich für die Organisation und Durchführung der Kösener Arbeitstagungen verantwortlich, deren Ergebnisse seit 1954 als Festschriften publiziert wurden. Auch hieran hatte Hielscher besonderen Anteil. Nicht zuletzt führte er als Beauftragter des VAC für Kirchenfragen Verhandlungen mit katholischen Theologen und Kirchenrechtlern, die in der - allerdings nicht überall anerkannten - Feststellung mündeten, dass die Mensur nicht als „praeparatio ad Duellem“ anzusehen ist und damit auch nicht unter die kirchenrechtlichen Sanktionen fällt. Angesichts der Bedrohung durch die Studentenunruhen und die Erosion der tradierten corpsstudentischen Werte nach 1968 galt sein besonderes Streben dem Erhalt der inneren Einheit des Verbandes.

Veröffentlichungen: 50 Jahre unter Deutschen (1954); Recht und Ethik der Mensur (1958); Angriff und Verteidigung der Denkschrift des Kösener Verbandes alter Corpsstudenten über Recht und Ethik der Mensur (1960); Die geistesgeschichtlichen Grundlagen der Kösener Corps (1962); Die Kösener PP-Suiten (1965); Zweikampf und Mensur, EuJ 11 (1966); Noblesse und Elite, EuJ 14 (1969), 15 (1970) und 17 (1972).

Literatur: Sallaberger, Friedrich Hielscher, DCZ 2/87, S. 53f.; Ulrich Deus-von Homey-er, [Hans-Werner] Kaller, In Memoriam Friedrich Hielscher Normanniae Berlin, DCZ Aug. 1990, S. 22-24.

 

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